KOREST Restaurierungsbedarf
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kintsugi-Technik und urushi

Verarbeitungsfähigkeit von urushi nach Öffnung der Tuben

FRAGE:
Wie lange ist urushi in der Tube verarbeitungsfähig?
ANTWORT:
Ki-urushi / seshime-urushi (Rohlack / Astlack), syuai urushi / hakushita urushi (Transparentlack bzw. Tranzluzentlack) und roiro-urushi (Schwarzlack) sind nach der Öffnung der Tuben ca. 6 Monate normal verwendbar. Danach kann es unter Umständen zur Veränderung der Eigenschaften kommen. Deshalb wird empfohlen, den "alten Lack" 1 : 1 mit frischem Lack zu mischen.
Alle farbigen Lacke werden ohnehin immer mit frischem syuai-urushi / hakushita-urushi (Transparentlack bzw. Tranzluzentlack) gemischt und sind deshalb länger verwendbar.

urushi Pinselreinigung

FRAGE:
Wie werden urushi Pinsel gereinigt?
ANTWORT:
Zur Reinigung werden einige Tropfen Terpentinöl auf den Pinselbesatz gegeben und mit einem Holzspachtel die Lackrückstände vorsichtig aus den Pinselhaaren in ein Gefäß geschabt. Diesen Vorgang wiederholt man, bis der Pinsel sauber ist. Abschließend wird der Pinsel mit Rapsöl getränkt und in Form gebracht.
Vor dem erneuten Gebrauch des Pinsels muss das Rapsöl mit Terpentinöl ausgewaschen werden. Das Rapsöl würde andernfalls die Qualität des Lackauftrages vermindern und sich negativ auf das Trockenverhalten der Lackschicht auswirken.

Filtrierung von urushi

FRAGE:
Ich höre immer wieder, dass Kintsugi-Künstler urushi durch eine Art Seidenpapier pressen, um diesen zu verdünnen. Erachten Sie dies als notwendig? Der von mir verwendete urushi ist bereits sehr dünnflüssig.
ANTWORT:
Im Rahmen der Aufbereitung des geernteten urushi wird dieser auch mit einem besonderen Filterpapier gefiltert.
Ihnen geht es aber wahrscheinlich um die Filterung im Rahmen der Verarbeitung, wobei hier die Filtration von farbigem urushi gemeint ist. Dabei hat die Filtration jedoch nicht die Aufgabe die Viskosität des urushi herab zu setzen.
Zum Verdünnen von urushi wird Kampfer verwendet.
Bei kintsugi werden in der Regel nur kleine Mengen aka- oder bengara urushi verarbeitet. Wenn Sie bengara urushi mit Eisenoxid und syuai urushi selbst mischen, genügt ein gündliches Verreiben mit einer Horn- oder Kunststoffspachtel bis alle Pigmentkörner aufgelöst sind. Tatsächlich muss der so hergestellte bengara urushi nicht weiter verdünnt werden, allerdings kann der Lack auch in seiner Qualität schwanken (Naturprodukt).
Die Filterung lohnt sich nur bei der Herstellung größerer Mengen von farbigen Lackes, wenn eine homogene Vermischung mit einer Spachtel nicht erreicht werden kann. Durch die Filtration werden ungelöste Pigmentpartikel aus dem eingefärbten Lack entfernt, da diese sonst als Körner auf der Lackoberfläche bleiben und dadurch keine ebene Fläche erreicht werden kann.

Mischung von Bengara urushi

FRAGE:
Ich habe Syuai urushi mit Bengara (Eisenoxyd) gemischt - Es gelingt mir allerdings nicht, trotz größtem Bemühen und mehrerer Versuche, die Komponenten so zu mischen, dass keine Körnchen mehr vorhanden sind. Gibt es da einen Trick?
ANTWORT:
Zur Herstellung von Bengara urushi aus Eisenoxid und Syuai urushi beachten Sie bitte die im Buch "Kintsugi Technik“ angegebenen Quantitäten der Rezeptur auf Seite 71.

Die Materialien sollten bei Raumtemperatur verarbeitet werden. Achten Sie darauf, dass Sie in staubfreier Umgebung arbeiten. Zum Mischen eignet sich eine glatte Fliese oder Glasplatte und eine Kunststoff- oder Hornspachtel, mit der kleine Körnchen zerdrückt werden können. Nachdem Sie eine homogene Mischung hergestellt haben lassen Sie diese noch einige Minuten ruhen und mischen nochmals durch bis sich auch die letzten Partikel aufgelöst haben.

Trocknung von urushi-Klebungen

FRAGE:
Urushi wird im Feuchtschrank ausgehärtet. Verklebungen von Keramikscherben unter Verwendung von nikawa urushi, sokkui urushi oder nori urushi und mugi urushi habe ich ebenfalls in den Feuchtschrank gestellt. Leider ist eine Aushärtung erst nach sehr langer Zeit eingetreten. Kann man die Zeit verkürzen?
ANTWORT:
Die urushi-Kleber enthalten alle Feuchtigkeit in Form von Wasser und müssen nicht im Feuchtschrank aushärten. Verklebungen sind in der Regel nach zwei bis vier Wochen unter normalen Raumbedingungen - bei 20 °C und etwa 65 % relat. Luftfeuchtigkeit soweit ausgehärtet, dass eine weitere Bearbeitung möglich ist. Die vollständige Polymerisation benötigt mehrere Monate.

Rakuschale kintsugi Klebung

Herstellung von Reisbrei

Allgemeine Informationen zur Vorbereitung von Klebermischungen

Die traditionelle Klebermischung für die Klebung von Raku-Fragmenten basiert auf Reisbrei. Später wurde auch Weizenmehl verwendet.
Die Herstellung des Reisbreies erfolgt entweder durch Vorquellen und langes Kochen von Klebereiskörnern oder durch Kochen von Reismehl. Die Verarbeitung von Reiskörnern ist sehr zeitaufwändig. Einfacher und schneller geht es mit Klebereismehl.

FRAGE:
Ich versuche Reisbrei zu kochen, der aber immer viel zu dick wird und dann anbrennt. Wie macht man das richtig?
ANTWORT:
Verwenden Sie einen so genannten Simmertopf entsprechend der beiliegenden Bedienungsanleitung. Die notwendige Menge Wasser ist von der Qualität des Klebereises bzw. -mehles abhängig und kann im Verhältnis  10 zu 1 bis 5 zu 1 - Wasser zu Reis schwanken.
Den Brei so lang kochen, bis die Körner aufgelöst sind bzw. die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Während des Kochens gelegentlich mit einem Schneebesen umrühren.
Vor der Verarbeitung mit Urushi muss der Brei unbedingt auf Zimmertemperatur abgekühlt sein.

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Kaltes Wasser mit eingerührtem Reismehl.

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Während des Kochens gelegentlich umrühren.

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Sobald die gewünschte Konsistenz erreicht ist, den Topf vom Herd nehmen.

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Brei zum Abkühlen in eine Schüssel geben.